Dienstag, 18. Mai 2010

Reise, Reise

Ich behaupte von mir immer, ich bin nachts am kreativsten. Ich glaube, das stimmt sogar. Immer, wenn ich hier meinen lyrischen Ergüssen freien Lauf lasse, ist es +-4h nachts/morgens/whatever. Klingt komisch, ist aber so.

Kann dir und mir ja eigentlich auch egal sein - hauptsache, alle sind zufrieden. Oder nur ich. Ich kann ja nur für mich sprechen und schon bin ich beim Thema: Ich. Schon wieder ich, in der Tat! Nachdem ich der Verliebtheit auf Wiedersehen gesagt und sie habe ziehen lassen, habe ich mich mir selbst zugewendet. Das mag im ersten Moment egoistisch klingen. Es ist ja auch egoistisch in gewisser Weise, denn ego bedeutet bekannterweise ich. Ohne jene Verliebtheit mag ich nicht frei sein, doch wesentlich befreiter. Der fleischfarbene Klotz hinter den Rippen schlägt wesentlich leichter und lässt Platz für Neues. Ich muss gestehen, dass es mir seit meiner glorreichen Einsicht wirklich gut geht. Man wagt ganz neue Sprünge, weit nach vorn. Und dabei hat man keine Angst, auf die Fresse zu fliegen, weil man einfach viel einfacher springt. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Man wagt und gewinnt, was man sich vorher niemals zugetraut hätte. Man findet neue Wege oder sucht zumindest nach ihnen. Man kann vielleicht nicht fliegen, doch die Flügel sind gewachsen. Blickt man zurück, erkennt man sich nicht wieder; so ganz vergraben unter Last und falscher Suche tut man sich fast selber leid.

Ich habe einen neuen Weg eingeschlagen. Hier ist Frühling und alles beginnt zu wachsen und blühen. Ich mittendrin. Ich stehe im Mittelpunkt des Weges und ich habe nicht vor, einen Schritt zurück zu machen. Ich werde nichts mehr suchen, was man nicht finden kann und ich werde nichts mehr nachlaufen, das die Puste nicht lohnt. Hallo Welt, hier bin ich!

Ja, genau. Jetzt bin ich dran.

Freitag, 14. Mai 2010

Scheuet nie die Poesie!

FREE
Und plötzlich war ich frei vom Gefühl der Liebe. Die Liebe hatte meinen Körper und meinen Geist verlassen wie ein Schatten. Es war ein merkwürdiges Empfinden, so frisch und frei von jener Verliebtheit. Schließlich war sie mir jahrelang und seit ich denken kann ein treuer Begleiter mit wechselndem Ziel gewesen, ohne jede Pause. Das Gefühl, die Liebe, war fort und ich war befreit, doch damit doch nicht frei. Es ging fort und hinterließ einen leeren Fleck in meinem Geist - eine Wunde, die nicht bluten konnte, weil die Liebe die Venen ausgesaugt hatte und all jenes Blut, das noch einmal in meinen Venen hätte pulsieren können, mitnahm. Ich fühle mich gut und doch nicht frei... mehr noch verwirrt und -irrt und ich frage mich, wie lange die Liebe wohl auf Reisen sein und ob es ein Wiedersehen geben wird.