Donnerstag, 4. November 2010

Ode an...mich

Schluss mit allen Verallgemeinerungen und Schluss mit all dem zumeist sentimental-theatralischen Gemotze! Heute, hier und jetzt widme ich mich nur mir selbst. Ganz persönlich, ganz ich. Eine Ode an mich selbst... oder so ähnlich. Nein, eigentlich nicht. Eigentlich ist eine prunkvolle Vorrede überflüssig, es folgt nichts Ergreifendes. Jeder, der zu viel erwartet, sollte an dieser Stelle besser wegschauen, denn es geht knallhart und ohne weitere Umschweife nur um das Eine: mich. Warum? Weil ich es möchte. Spaß beiseite (oder auch nicht), manch einen interessiert es vielleicht (oder auch nicht). Es wird monoton, stumpf, zusammenhangslos und egoistisch... Und sagt am Ende nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.

Ich wurde geboren in Hamburg, aber meine Mutter zog zu meinem Vater, als ich zwei Jahre war und so bin ich in Berlin aufgewachsen. Vor einem Monat bin ich aus Berlin ausgezogen, allein, nach Düsseldorf, allein. Es ist super. Ich studiere Germanistik mit dem Ergänzungsfach Linguistik. Bevor die Frage kommt: Linguistik ist die Sprachwissenschaft und ziemlich öde. Ich wohne im 5. Stock und das ohne Aufzug! Montag bekomme ich endlich eine Waschmaschine, die in den Waschkeller kommt, was bedeutet, dass ich zum Wäschewaschen 6(!) Stockwerke laufen muss. In der Schule war ich faul und habe mich nie mündlich beteiligt, weil ich der Ansicht war, das können auch andere für mich sagen, auch wenn ich es weiß. So kam mein Durchschnittsabitur von 2,7 zustande. Ich habe im Kindergarten mit meinem damaligen besten Freund mein erstes Buch geschrieben. Es ging um einen Banküberfall. Meine Rechtschreibung damals mit 9 war besser als die der meisten Menschen, die ich heute im Internet lese und das ist nicht übertrieben. Ich liebe den Herbst und ich liebe den Winter. Ich liebe die Weihnachtszeit, Weihnachtsmärkte, Weihnachtsduft, Weihnachtsdeko, Weihnachtsplätzchen, Schnee und alles, was dazu gehört. Am meisten mag ich den Weihnachtsmarkt in Braunschweig. In Braunschweig fühle ich mich zu Hause, obwohl ich dort nie gelebt habe. Ich schreibe Gedichte seit ich 14 bin und kann es inzwischen recht gut. Manchmal trage ich schwarzen Nagellack. Ich bin offen und tolerant. Aber sehr ungeduldig. Ich habe erst vor wenigen Monaten die Definition von wahrer Freundschaft erlernt. Ich versuche oft so sehr einem bestimmten Bild zu entsprechen, dass ich dabei mein Glück vergesse oder das eines anderen. Aber ich finde immer wieder auf den Weg zurück. Manchmal steht mir mein Stolz oder Ego im Weg. Das sind Schwächen, an denen ich arbeite. Ich finde Stillstand furchtbar. Genauso wie Menschen, die die Schuld ausschließlich auf andere schieben. Ich liebe Melancholie, Stille und Einsamkeit, aber nicht immer. Manchmal liebe ich es, hemmungslos zu feiern, unter Menschen zu sein. Ich liebe Pinguine. In meinem nächsten Leben werde ich einer. Ich liebe anspruchsvolle Filme und Ralph Fiennes. Ich glaube nicht an Gott, aber ich glaube. Mein Badezimmer ist höchstens drei Meter breit und ein Meter tief. Ich habe Angst vor dem Aussehen von Waschmaschinen. Ich möchte russisch lernen. Ich liebe (emotional) kluge Menschen. Ich bin schadenfroh und manchmal ein Arschloch. Manchmal bin ich viel zu schüchtern. Ich habe oft kalte Hände. Ich liebe edle Kleidung, die aus dem 19. Jahrhundert und die aus den 1920-40er Jahren in Deutschland. Ich hätte gerne zu solchen Zeiten gelebt, da es dort noch gesittet zuging. Ich halte viel von Manieren. Ich würde gerne einen Schrank voll Anzügen haben. Und eine Hausente. Und einen Mops namens Barbara Jaqueline (ja, wirklich). Nun geht es aber zu sehr ins Detail. Es reicht.

3 Kommentare:

  1. Du warst mit 9 im Kindergarten? :D

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  2. Willkommen im Club der 2,7er Abis ;DD
    & ich hatte 6 Jahre Russisch & es macht echt wenig Spaß - 6 Fälle, ganz toll!
    :D
    Ich mag deine Selbsteinschätzung ;)

    До свидания. :)

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